extraprima 92 |
spannungsgeladener Viognier mit feiner Frucht
Die besten und authentischsten Viogniers wachsen an der nördlichen Rhône. Condrieu und Château Grillet sind die berühmtesten Lagen in denen ausschließlich Viognier angebaut wird. Oliver Zeter kennt die französischen Spitzen-Viogniers und orientierte sich bei seinem 2022er unmißverständlich daran...
delikates Säurespiel und wunderbare Frische
extraprima 92 | Der Viognier 2022 von Oliver Zeter ist ein richtig gut gelungener Wein! Denn mit seiner tollen, klaren Frucht und ganz feinem Säurespiel fängt er wirklich in einzigartiger Präzision den Sortencharakter eines hochwertigen, französischen Viognier von der nördlichen Rhône ein. Nicht zu breit und fruchtig wie es sonst häufig deutsche Viogniers sind. Nein, im gegenteil, ganz lebendig und brillant in der Aromatik. Und dass er richtig trocken ist, steht ihm ohnehin ausgezeichnet!!! Denn beim Viognier sollte man nicht zu sehr mit Restzucker spielen, dann wird es schnell sehr plump. Oliver Zeter Viognier-Interpretation ist tatsächlich extrem authentisch in a very french style indeed…
französisch anmutender Klasse-Wein
Der Viognier 2022 wurde in gebrauchten Holzfässern vergoren und ausgebaut: 2.400-Ltr. Doppelstück, 5 Tonneaux und 3 Barriques, kein neues Holz. Vorher hatte der Most etwas Standzeit auf dem trüben Saft mit Fruchtfleisch und wurde dabei gelegentlich aufgerührt. Der Pressmost wurde separat ausgebaut. Der Viognier 2022 hat den biologischen Säureabbau (BSA) komplett durchlaufen. Der Ausbau erfolgte mit etwas Battonage unter Vollhefekontakt bis kurz vor der Füllung. Dabei wurde nur eine leichte Filtration vorgenommen. Produktion 4.800 Flaschen, 13% Alkohol.
Alkoholgehalt: | 13,0% vol. |
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Anbaugebiet: | Pfalz |
Eigenbewertung: | 92 / 100 |
Füllmenge: | 750 ml |
Gärung: | Mischung aus Spontangärung und Reinzuchthefe |
Herkunftsland: | Deutschland |
Jahrgang: | 2022 |
Mundgefühl: | mittelgewichtig |
Rebsorte/n: | Viognier |
Restzucker: | 0,8 g/Ltr. |
Säure: | 4,6 g/Ltr. |
Trinktemperatur: | 9 °C |
Verschluss: | Naturkork |
Weinstil: | trocken |
Weintyp: | Weißwein |
sonstige Angaben: | enthält Sulfite |

Oliver Zeter betrieb bis 2016 mit seinem Bruder Christian eine erfolgreiche Weinagentur. Die Agentur vermittelt deutsche Importkunden an internationale Winzer. Parallel dazu arbeitete er am Ausbau seines Weingutes. Der gelernte Weinbautechniker Zeter kennt daher das internationale Umfeld des Sauvignon blanc. Als er mit dem 2007er Jahrgang seine ersten eigenen Weine aus 1,2 Hektar Gesamtrebfläche bereitete, durfte ein gelungener Sauvignon blanc natürlich nicht fehlen. Schon im September 2008 erntete er erfreuliche 17 von 20 Punkten für seinen ersten Sauvignon blanc von WEINWISSER René Gabriel. Mit dem 2012er Fumé blanc, einem barriquegereiften Sauvignon, gewann er in 2014 die Deutsche Sauvignon Trophy. Im Kopf-an-Kopf-Finale setzte er sich knapp gegen den Sauvignon 500 Von Winning durch, beide 94 Punkte. Seit 2016 widmet sich Oliver Zeter nur noch seinem Weingut.
Grundsätzlich gibt es zwei Wein-Archetypen aus der Sauvignon-Traube: Fruchtig und Mineralisch. Der Prototyp des fruchtigen Sauvignons wächst in Neuseeland. In diesem Klima entwickeln Sauvignons saftige, primärfruchtige Weintypen, die mit Stachel- und Johannisbeeren oder üppiger Maracuja für sich werben. Der Prototyp des mineralischen Sauvignons kommt von der Loire. Hier wirkt die Frucht ‚kühler‘und steht mehr im Hintergrund. Hinzu kommen grasig-grüne Aromen mit vielfältigen Bodentönen wie Feuerstein oder Kalk, bis hin zu rauchigen Noten. Zwischen diesen Archetypen vermischen sich die beiden Spielarten in mannigfaltiger Schattierung. Für den derzeitigen Sauvignon-Boom in Deutschland, sind die Sauvignon blancs von Oliver Zeter eine echte Bereicherung. Sie verbinden eine schwelgerisch, offene Frucht mit rassiger Würze, großartiger Frische und komplexer Vielschichtigkeit mit trocken-aromatischer Tiefenwirkung. Zugegebenermaßen erscheinen uns einige der heute 'angesagten' deutschen Sauvignons einfach als zu belanglos. Zeters Sauvignons sind da erfreulich anders.