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2021 Chenin Blanc Herzog - Oliver Zeter

Der Chenin Blanc Herzog 2021 von Oliver Zeter ist einer der spektakulärsten Weine aus dieser Rebsorte, die bislang in Deutschland erzeugt worden sind

extraprima 94 |

unterschätzte Rebsorte mit großem Potenzial

Chenin Blanc ist meisthin unterschätzte Rebsorte, die aber eigentlich gerade in Deutschland über ein reizvolles Potenzial verfügt. Denn Chenin Blanc ist, ähnlich wie es der Riesling vermag, sehr flexibel einzusetzen…für fruchtbetonte Alltagsweine und ausdrucksstarke Lagen-Weine bishin zur lieblichen oder restsüßen Variante. Das ist mit Chenin alles möglich.

Pionier für Chenin Blanc mit authentischem Sorten-Charater

extraprima 94 | Supertiefe feine holzige Nase extrem differenziert und klar, sehr frankophil und total ansprechend. Viel Citrus im Mund, sehr klar rassig und durchdringend, mit toller Struktur. Der Herzog 2021 ist ein großer Chenin auf französischem Niveau. Wenige Loire-Chenins sind auf dem Niveau so klar und präzise. Feines Säurespiel und dichte mineralisch-salzige Struktur. Sehr klar und lang. Wow...

frankophil anmutender Rasse-Wein

Oliver Zeter schreibt zum Chenin Blanc Herzog 2021: "Die historische Lage „Herzog" im Neustadter Ortsteil Haardt verfügt über eine reiche Varianz von schweren Kalkmergelböden (Letten) bis hin zum mineralreichen Kieselschotter. Eine Parzelle mit kompaktem Bodenaufbau am östlichen Ortsrand zeigte sich als idealer Standort für einen Chenin Blanc-Weinberg. Nicht nur der Boden, sondern auch die einzigartige Exposition nach Süd-Ost, die Hangneigung und der kühlende Wind vom nahen Waldrand sind ideale Voraussetzungen für die Entstehung eines großen Weins. Im Frühjahr 2019 haben wir den Wingert mit besten Loire-Klonen bepflanzt. Schon zwei Jahre später konnten wir den ersten kleinen Ertrag aus den 0,33 Hektar ernten. Die Trauben wurden Mitte Oktober per Hand in kleine Lesekörbe geerntet und bereits im Weinberg selektioniert. Eine maschinelle Feinsortierung erfolgte nochmals im Keller und nur die allerbesten Trauben wurden daraufhin für zwei Tage im Kühlraum mazeriert. Nach der sanften Pressung wurde der trübe Most in zwei Tonneaux gelegt, worin er spontan vergoren ist und im Anschluss noch bis zur Abfüllung im November 2022 auf seiner Vollhefe lag. Ein leuchtendes Gelb mit goldenen Reflexen; in der Nase betörende Aromen von Kalamansi, Mirabelle, Narzissen und Apfel-Chutney gepaart mit Bienenwachs und gerösteten Koriandersamen. Die steinige Mineralität ist das haptische Bindeglied zwischen fruchtig-würzigen Aromen, einem verführerischen Schmelz und äußerst delikater Frische. Eine Produktion von nur 1040 Flaschen bei einer Fläche von 33 Ar."

AUSBAU Tonneaux | ALKOHOLGEHALT 13,5 % vol. | SÄURE 6,2 g/l | RESTZUCKER 0,7 g/l

Alkoholgehalt: 13,5% vol.
Anbaugebiet: Pfalz
Ausbaubehältnis: Tonneaux (ca.500 Liter Holzfass)
Eigenbewertung: 94 / 100
Füllmenge: 750 ml
Gärung: Spontangärung
Herkunftsland: Deutschland
Jahrgang: 2021
Mundgefühl: kräftig
Rebsorte/n: Chenin blanc
Trinktemperatur: 9 °C
Weinstil: trocken
Weintyp: Weißwein
sonstige Angaben: enthält Sulfite
Oliver Zeter

Oliver Zeter betrieb bis 2016 mit seinem Bruder Christian eine erfolgreiche Weinagentur. Die Agentur vermittelt deutsche Importkunden an internationale Winzer. Parallel dazu arbeitete er am Ausbau seines Weingutes. Der gelernte Weinbautechniker Zeter kennt daher das internationale Umfeld des Sauvignon blanc. Als er mit dem 2007er Jahrgang seine ersten eigenen Weine aus 1,2 Hektar Gesamtrebfläche bereitete, durfte ein gelungener Sauvignon blanc natürlich nicht fehlen. Schon im September 2008 erntete er erfreuliche 17 von 20 Punkten für seinen ersten Sauvignon blanc von WEINWISSER René Gabriel. Mit dem  2012er Fumé blanc, einem barriquegereiften Sauvignon, gewann er in 2014 die Deutsche Sauvignon Trophy. Im Kopf-an-Kopf-Finale setzte er sich knapp gegen den Sauvignon 500 Von Winning durch, beide 94 Punkte. Seit 2016 widmet sich Oliver Zeter nur noch seinem Weingut.

Grundsätzlich gibt es zwei Wein-Archetypen aus der Sauvignon-TraubeFruchtig und Mineralisch. Der Prototyp des fruchtigen Sauvignons wächst in Neuseeland. In diesem Klima entwickeln Sauvignons saftige, primärfruchtige Weintypen, die mit Stachel- und Johannisbeeren oder üppiger Maracuja für sich werben. Der Prototyp des mineralischen Sauvignons kommt von der Loire. Hier wirkt die Frucht ‚kühler‘und steht mehr im Hintergrund. Hinzu kommen grasig-grüne Aromen mit vielfältigen Bodentönen wie Feuerstein oder Kalk, bis hin zu rauchigen Noten. Zwischen diesen Archetypen vermischen sich die beiden Spielarten in mannigfaltiger Schattierung. Für den derzeitigen Sauvignon-Boom in Deutschland, sind die Sauvignon blancs von Oliver Zeter eine echte Bereicherung. Sie verbinden eine schwelgerisch, offene Frucht mit rassiger Würze, großartiger Frische und komplexer Vielschichtigkeit mit trocken-aromatischer Tiefenwirkung. Zugegebenermaßen erscheinen uns einige der heute 'angesagten' deutschen Sauvignons einfach als zu belanglos. Zeters Sauvignons sind da erfreulich anders.