extraprima 92 |
verblüffender Schaumwein von der Loire
Der Non Dosé von der Domaine Haute Févrie ist ein Schaumwein (vin mousseux) nach der Methode Traditionelle als Dosage zero. Das bedeutet es wurde nach der zweiten Gärung kein Zucker zugesetzt. Die Methode Traditionelle ist das klassische Champagner-Verfahren in der Flaschengärung. Die aktuelle Füllung Non Dosé MMXX wurde von Trauben aus dem Jahrgang 2020 erzeugt und gelangte Anfang Juni 2021 auf die Flasche für die zweite Gärung. Das Dégorgement fand dann Mitte April 2024 statt. Dieser Schaumwein reifte also 34 Monate in der Flasche ‘sur latte‘ und ist ein ungemein vielschichtiger Vin Mousseux von der Loire mit deutlichen Anleihen an einen sehr hochwertigen Champagne. Der Non Dosé wurde aus reinem Melon de Bourgogne erzeugt, der Rebsorte aus der die klassischen Muscadet de Sèvre et Maine gemacht werden. Dabei zeigt sich, dass an der Loire diese Rebsorte wesentlich besser für die Schaumweinerzeugung geeignet erscheint als der Chenin Blanc. Der 2021er ist etwas üppiger ausgefallen als die Vorgänger, mit körperreicher Präsenz, rassig, ungemein tiefgründig, elegant und charmant cremig schließt der Non Dosé im Mund ab und hinterlässt ein reintöniges Rückaroma von weißen Früchten und steinig-kalkigen Nuancen. Bedauerlicherweise wird nur eine kleine Menge produziert.
feinsinniger Dosage Zero aus Melon de Bourgogne
Der Non Dosé MMXX von der Domaine Haute Févrie ist eine preiswerte Alternative zu sehr gutem Champagne und besitzt dabei seinen eigenen unmißverständlichen Charakter. Denn man merkt durchaus, dass es nicht wirklich ein Champagner sein kann, aber eben auch kein deutscher Sekt oder elsässer Crémant. Die Rebsorte Melon de Bourgogne verfügt mit ihrer schlanken Art und dezenten Aromatik die mineralische Bodenprägung ideal auszudrücken, was dem Non Dosé einen grandiosen Charakter mit enormer Finesse verleiht.
preiswerte Alternative zu Champagne
Alkoholgehalt: | 12,0% vol. |
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Anbaugebiet: | Loire |
Ausbaubehältnis: | Zementtank, traditionelle Flaschengärung |
Eigenbewertung: | 92 / 100 |
Füllmenge: | 750 ml |
Gärung: | Flaschengärung, Mischung aus Spontangärung und Reinzuchthefe |
Herkunftsland: | Frankreich |
Mundgefühl: | leicht |
Rebsorte/n: | Melon de Bourgogne |
Trinktemperatur: | 7 °C |
Verschluss: | Sektkork |
Weinstil: | trocken |
Weintyp: | Weißwein |
sonstige Angaben: | enthält Sulfite |

In der 5. Generation betreibt Sébastien Branger das Familienweingut Domaine Haute Févrie in Maisdon-sur-Sèvre, 20 km südöstlich von Nantes an der Loire. Die Domaine Haute Févrie liegt am Fluss Sèvre im Herzen des klassischen Muscadet-Gebietes. Stilistisch orientiert sich Branger zwischen Tradition und Modernität - Frische, Präzision und die klassische Leichtigkeit des Muscadet haben oberste Priorität. Seinem unbedingten Qualitätsstreben folgend, stellte er die 28,8 Hektar auf ökologische Bewirtschaftung um. Einzig zugelassene Rebsorte für den Muscadet de Sèvre et Maine ist die Sorte Melon de Bourgogne. Früher zählten die Muscadet sur Lie, also auf der Hefe ausgebauten Muscadets, zu den gängigen Weinen aus Frankreich. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Verbreitung des Muscadet abgenommen, denn vollere, kräftigere Weine waren im Allgemeinen bevorzugt. Einhergehend mit dem Klimawandel, erscheinen die Muscadet de Sèvre et Maine allerdings in der heutigen Zeit, als eine erfrischend ausdrucksstarke und doch reizvoll schlanke Alternative zu üppigeren Weinstilen und kräftigeren Rebsorten. Das soll nicht bedeuten, dass die Muscadets von Sébastien Branger nicht konzentriert sind. Im Gegenteil! Trotz ihrer spielerischen Leichtigkeit bleiben diese hochmineralisch nachhaltigen Weine lange am Gaumen zurück. Die eher zurückhaltende Fruchtkomponente bietet sich dabei als perfekter Essensbegleiter zu zahlreichen Speisen an. Zu frischen Austern ist ein eiskalter Muscadet beispielsweise ein absoluter Hochgenuss.
Das Durchschnittsalter der Reben der Domaine Haute Févrie liegt bei 25 - 40 Jahren. In den Jahrgängen 2016 und 2017 musste Branger jeweils hohe Frostschäden hinnehmen, die seine Erträge auf 15 bis 22 hl/ha einschrumpften ließen. Mit dem Jahrgang 2018 wurde mit rund 60 hl/ha wieder eine normale Ernte eingefahren, die, wie immer bei der Domaine Haute Févrie, per Handlese erfolgte. Traditionell setzt Sébastien Branger bei der Weinerzeugung auf leichte Vorklärung durch 1-2 tägiges Absetzen nach dem Pressvorgang mit ganzen Trauben und anschließend langem Ausbau auf der Feinhefe in unterirdischen Betontanks. Leichtigkeit, zarte Frucht und terroirgetriebene, würzige Aromen puffern die erfrischende Mineralität mit der sehr feingliedrigen, straffen Säure.